Wasser ist die Grundlage allen Lebens auf unserem Planeten und für Ökosysteme unverzichtbar. Diese essentielle natürliche Ressource muss effizient genutzt werden, denn die Lücke zwischen globaler Wasserverfügbarkeit und Nachfrage könnte schon ab 2030 kritisch werden – ausgelöst durch ein Zusammentreffen verschiedener Faktoren.
Die Herausforderung des Wassermanagements betrifft uns alle. Weltweit, über die Golfbranche hinaus, erkennen Unternehmen in vielen Bereichen, wie wichtig Wasser für ihren Betrieb ist. Ein sorgfältiger Umgang mit dieser begrenzten Ressource ist Aufgabe von Golfanlagen – sie müssen Teil eines ausgewogenen und nachhaltigen Ansatzes sein, um ihre Wassereffizienz zu verbessern – sowohl für sich selbst als auch für die Gemeinschaften, in denen sie tätig sind.
Bei Troon arbeiten wir gemeinsam mit den Anlagenbetreibern daran, zu verstehen und zu beurteilen, wie der Wasserverbrauch den Betrieb beeinflusst. Wir beraten über Maßnahmen, mit denen diese Erkenntnisse in Verbesserungen umgesetzt werden können und Risiken kontrolliert werden.
Ein wichtiger Aspekt ist: zu wissen, wie hoch der Verbrauch auf dem Golfplatz ist – unter Berücksichtigung von Faktoren wie Evapotranspiration, Bodennässigkeit und der Verfügbarkeit von Wasser mit ausreichender Qualität.
Zu viel oder zu wenig Wasser kann dem Rasen schaden. Deshalb ist es entscheidend, ein Bewässerungssystem zu entwerfen und umzusetzen, das effizient und zielgerichtet genau die richtige Menge Wasser an jede Fläche liefert.
Mit verschiedenen Werkzeugen wie Bodenfeuchtemessern können Greenkeeper die Feuchtigkeitswerte überwachen und den Wasserbedarf anpassen. Gleichzeitig lassen sich Ineffizienzen erkennen und durch proaktives Handeln die Verteilung optimieren und Ressourcen schonen.
Was ich besonders schätze an meiner Rolle ist, mit Superintendanten oder Agronomie-Direktoren über Pläne zu sprechen, Forschung einzusetzen und Programme in Gang zu setzen. Es gibt keine Lösung, die für alle passt – deshalb möchte ich ein paar Praktiken hervorheben, die auf von Troon betreuten Golfplätzen erfolgreich angewendet werden.
Einen Golfplatz wieder zu eröffnen ist keine einfache Aufgabe. Aus der Perspektive Wassermanagement bot sich aber bei La Vie Club (ehemals Muscat Hills) eine bedeutende Chance. Die Betreiber wollten den Platz sowohl spielerisch als auch optisch verbessern und gleichzeitig nachhaltiger werden.
Das Projekt umfasste u. a. die Reduzierung der Rasenflächen – besonders in den Bereichen, die nicht aktiv bespielt werden – sowie die Veränderung der Grassorten, was Aussehen und Leistung unter Verwendung von behandelten Abwässern verbesserte.
In kurzer Zeit waren die Fortschritte messbar und wirksam: 10.000 m² Rasen wurden entfernt – eine Reduktion von 21 %. Gleichzeitig wuchs die wüstenartige Landschaft auf über 10.000 m² an.
Zusätzlich wurden 2.200 pflanzliche Elemente gesetzt, weitere 1.100 sind geplant. 200 Rasensprenger wurden entfernt, und das Bewässerungssystem komplett auf feste Leitungen umgestellt. Durch diese Reduktion zeigt sich aktuell eine 20 %-ige Einsparung beim Bewässerungswasser gegenüber dem Vorjahr. Da das Projekt noch läuft, wird erwartet, dass dieser Prozentsatz weiter steigt.
Die Entscheidung, das Gras auf Fairways, Abschlägen und Roughs durch Inter-Seeding mit Paspalum zu ersetzen, fiel leichter, da ein ähnlicher Prozess bereits im Mittleren Osten durchgeführt worden war. Die Umstellung auf Paspalum erfüllte viele Anforderungen – sowohl in ästhetischer Hinsicht als auch für die langfristige Nachhaltigkeit.
Zugang zu überschüssigem Bewässerungswasser sollte nicht dazu führen, zu viel zu bewässern. Selbst in Situationen, in denen Wasser keine direkten Kosten verursacht, ist es essenziell, angemessene Bewässerungstechniken anzuwenden. Diese Vorgehensweisen sind nicht nur für die Gesundheit des Rasens entscheidend, sondern können auch in vielerlei Hinsicht Geld sparen.
Effizientes Bewässerungsmanagement kann langfristig zu höherer Nachhaltigkeit, geringeren Betriebskosten und gleichzeitig zur Wahrung der ästhetischen und funktionalen Qualität des Rasens beitragen.
Als Beispiel: Das Vattanac Golf Resort in Phnom Penh, Kambodscha, hat meist keinen Mangel an Wasser. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien kann das Team täglich wertvolle Daten sammeln, die ihre Bewässerungsprogramme unterstützen. So haben sie den Schritt von manuell gesteuertem Bewässerungssystem zu einem zentralisierten, automatischen computergesteuerten System vollzogen – eine deutlich effizientere Methode zur Steuerung der Bewässerungszeiten.
Diese Umstellung fördert nicht nur gesünderes Rasenwachstum durch reduzierten Wasserverbrauch, sondern optimiert auch den Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln – was letztlich auch den Energieaufwand senkt.
Außerdem führen verbesserte Bewässerungspraktiken zu Vorteilen für den Platz: stärkere Wurzeln, höhere Belastbarkeit, verringerte Krankheitsrisiken durch bessere Feuchtigkeitssteuerung und dauerhaft gleichmäßigere Spielflächen. Solche Maßnahmen tragen dazu bei, widerstandsfähigere und nachhaltigere Wasserinfrastrukturen zu schaffen – heute und für die Zukunft.